
Die Shannara Chroniken
Fantasy
Blanvalet
2016 (1977)
Taschenbuch
(1) 670; (2) 735; (3) 671

In dieser Rezi geht es um den atemberaubenden Epos "Die Shannara Chroniken" von Terry Brooks. Genauer gesagt, um die ersten drei zusammenhängenden Teile der umfangreichen Reihe. Diese bildeten in Teilen die Grundlage der Serie "The Shannara Chronicles".
Diese drei zusammenhängenden Teile der Shannara Chroniken von Terry Brooks habe ich über die Monate September, Oktober und November 2019 hinweg gelesen. Sie sind somit alle drei Teil meiner 100-Bücher-im-Jahr-Challenge.
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Übersicht
Klappentexte
Teil 1: Das Schwert der Elfen
„Der Elfen-Mensch-Mischling Shea Ohmsford lebt zufrieden in dem kleinen Ort Schattental – bis der mysteriöse Zauberer Allanon auftaucht, und dem jungen Mann das Vermächtnis seiner Familie offenbart. Shea ist der letzte Nachfahre des Elfenhelden Shannara, und nur er kann dessen mystisches Schwert führen. Und damit ist Shea der einzige, der den mächtigen Hexenmeister Brona aufhalten kann. Denn dieser fürchtet nur eine Waffe: das Schwert von Shannara.“
Teil 2: Elfensteine
„Der Elcrys, der heilige Baum der Elfen, stirbt. Mit ihm vergeht auch der Bann, der die Dämonen aus der Welt der Sterblichen fernhält, und die ersten dieser Bestien haben die magische Grenzen bereits überwunden. Amberle Elessedil, die Tochter des Königs der Elfen, ist die einzige, die einen neuen Elcrys pflanzen kann. Um das letzte Samenkorn des Elcrys zum Leben zu erwecken, begibt sie sich auf [sic: eine] gefährliche Reise zum Wildewald. Denn die Dämonen wissen von ihrer Aufgabe und werden alles tun, um sie aufzuhalten. Zum Glück steht ihr der junge Heiler Will zur Seite – und mit ihm die Elfensteine der Shannara.“
Teil 3: Das Lied der Elfen
„Eine uralte Bedrohung kehrt in die Welt zurück und sendet seine Mordgeister aus, um die Menschheit und die Elfen zu vernichten. Um diese Macht zurückzudrängen und zu besiegen, benötigt der Druide Allanon die Unterstützung von Brin Ohmsford, der Hüterin der Elfensteine. Denn nur Brin beherrscht das Zauberlied der Elfen. Doch das Böse hat Allanons Schritt vorausgesehen, und auf Brin wartet nun ein Schicksal, das schlimmer ist als der Tod. Nur wenn sie bereit ist, sich selbst aufzugeben, gibt es noch Hoffnung für Menschen und Elfen.“
Cover

Was ich schade finde ist, dass sich die Cover dieser Trilogie unterscheiden. Der erste Teil ist im selben Stil gehalten, wie die übrigen Bücher aus Terry Brooks „Shannara Chroniken“-Universum. Die Cover der beiden Fortsetzungen entstammen der Serie „Shannara Chronicles“ von Sonar Entertainment, Farah Films und MTV. Der Einheitlichkeit zuliebe hätte ich hier auch das Cover des ersten Teils angepasst, auch wenn dieser in der Serie nicht miteinfließt.
Ansonsten mag ich sowohl das Design des ersten Teils als auch das Serien-Design und finde beide Varianten passend.
Inhalt
Die Welt
Terry Brooks Welt basiert auf einem Endzeit-Szenario, in dem die Welt und die Menschheit, wie wir sie kennen, nicht mehr existiert. Durch die großen Kriege hat die Menschheit die Welt und sich selbst nahezu vollständig zerstört. Die wenigen Menschen, die diesen Untergang überlebt haben, haben sich über die Zeit hinweg zu verschiedenen Rassen weiterentwickelt. So bevölkern die Erde bzw. die Vier Lande nun sowohl „klassische“ Menschen, als auch Zwerge, Trolle und Gnome. Die Efen stellen eine Sonderstellung unter den Rassen dar, denn sie haben ebenfalls schon vor den großen Kriegen existiert. Sie haben sogar bereits lange vor der Menschenheit zuammen mit einer Vielzahl von anderen Geistwesen unsere Erde bevölkert. Außer den Elfen haben vereinzelt auch einige andere (gute und böse) Wesen der alten Welt die Jahre der Zerstörung überstanden und wandeln in dieser Welt.
Genährt aus dem Wissen der alten Welt haben sich die Druiden entwickelt, diese haben die Verwendung von Magie erlernt und stellen die Schützer der Rassen dar. Sie haben ein unnatürlich langes Leben, welches sie durch einen tiefen, jahrelangen Schlaf künstlich verlängern. Der letzte überlebende Druide ist Allanon.
Teil 1: Das Schwert der Elfen

Der erste Teil handelt von dem Halbelfen Shea Ohmsford, der bei seiner Adoptivfamilie im Schattental aufwächst, gemeinsam mit seinem Adoptivbruder Flick. Shea wird zu Beginn von der schwarzgewandeten und hünenhaften Gestalt des Druiden Allanons aufgesucht.
Dieser offenbart ihm, dass er der letzte Nachkomme aus dem heldenhaften Elfenhause der Shannaras ist. Demnach ist nur er in der Lage das Schwert der Shannara zu führen, welches die einzige Waffe gegen den bösen Hexenmeister Brona darstellt.
Gemeinsam mit Flick und dem Druiden Allanon bricht Shea auf, um das Schwert der Elfen zu finden und sein Schicksal zu erfüllen.
Teil 2: Elfensteine

Der zweite Teil der Shannara Chroniken ist jener, auf dem die Serie „The Shannara Chronicles“ basiert. Darin geht es um den magischen Baum Ellcrys. Dieser wurde noch in jenen Zeiten erschaffen, in denen die Geistwesen auf der Erde lebten.
Derzeit gab es einen unerbittlichen Kampf zwischen den guten und den bösen Mächten der Welt, aus dem die guten Geistwesen schlussendlich als Gewinner hervorgegingen. Statt das Böse endgültig zu vernichten, beschlossen die guten Wesen, die Dämonen von der Erde zu verbannen. Sie schufen einen Ort im Nichts und schlossen die Dämonen dort ein. Zur Aufrechterhaltung dieser magischen Schutzmauer erschufen sie den Ellcrys. Während die Jahrhunderte vergingen, verblasste die Entstehungsgeschichte zu einem Mythos.
Als der Baum plötzlich Anzeichen einer Krankheit zeigt, kommen die alten alten Legenen über den Baum wieder ans Tageslicht. Als klar wird, dass die Dämonen sich einen Weg zurück in diese Welt bahnen, ist es fast zu spät. Ein schlimmer Krieg entfacht, während sich die Elfenprinzessin Amberle Elessedil und der Heiler Wil Ohmsford, Enkel von Shea Ohmsford, auf den Weg machen um das Samenkorn ins Blutfeuer zu tauchen. Eine schier hoffnungslose Reise aber die letzte Chance den Ellcrys zu retten und die Dämonen wieder aus der Welt zu verbannen.
Teil 3: Das Lied der Elfen

Erneut taucht Allanon im Schattental auf, um einen Ohmsford mit auf eine gefährliche Reise zu nehmen. Dieses Mal handelt es sich um Brin, die Tochter von Wil Ohmsford und Eretria. Als Folge von Wils Benutzung der Elfensteine sind sowohl Brin als auch ihr Bruder Jair mit einem starken Elfenzauber ausgestatten: Dem Wünschlied.
Zunächst nur als Spielerei gedeutet, entpuppt sich dieser Elfenzauber besonders bei Brin als mächtige Waffe. Daher bittet Allanon sie um ihre Mithilfe im Kampf gegen böse Mächte: Die Mordgeister hervorgerufen durch einen Folianten der dunklen Magie, den Ildatch. Brin macht sich gemeinsam mit Allanon auf die gefährliche Reise, nicht ahnend, dass kurz darauf auch ihr kleiner Bruder Jair in das gefährliche Unterfangen hineingezogen wird. Während es Brin obliegt die Welt vor dem Bösen zu retten, muss Jair wiederum seine Schwester retten.

Sprache und Stil
Dieser Dreiteiler ist sprachgewaltig. Erzählt wird der Roman meist anhand mehrerer (mindestens zwei), wechselnder Erzählstränge, die aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten aber in der dritten Person geschrieben sind. Neben dem äußeren Erleben, erfahren wir auch vieles über das Innenleben der Protagonisten.
Besonders hervorstechend sind bei Terry Brooks die detaillreichen Beschreibungen der Welt bzw. der Landschaft und Umgebung. Ebenso wie die inneren Kämpfe der Protagonisten, die sehr intesniv geschildert werden. Für Fantasyromane typisch ist die Schreibweise komplexer und umfangreicher als in den meisten anderen Genres.
„Vielleicht war es unvermeidlich, dass alle Erkenntnisse, ob in guter oder böser Absicht gewonnen, ob zur Erhaltung oder zur Vernichtung von Leben eingesetzt, irgendwann ans Tageslicht kommen mussten. Vielleicht stimmte das gleichermaßen für Wissenschaft und Magie – auch wenn das eine der Welt der Menschen, die andere der Welt der Feenwesen entstammte. Vielleicht mussten beide im Strom der Zeit in regelmäßigen Abständen an die Oberfläche kommen, dann wieder untergehen, später erneut auftauchen und ewig so fort.“
Terry Brooks, Die Shannara Chroniken – Das Lied der Elfen
Serie zum Buch
Also ich persönlich mochte die Serie „The Shannara Chronicles“ recht gerne auch wenn sie nicht an die Tiefe und den Detaillreichtum der Bücher heranragt – das ist ja ohnehin bei Serien oder Filmen häufig der Fall.
Beide Staffeln basieren auf dem zweiten Teil „Elfensteine“ der Bücher. Ich vermute mal, dass liegt daran, weil es im ersten Teil keinerlei Liebesromanze gibt. Daher wurde wohl lieber der zweite Teil herangezogen, in dem es quasi eine derzeit so beliebte Dreierkonstellation (in dem fall: ein Typ und zwei Frauen) gibt. Aber das ist reine Spekulation.
Die Serie wurde jedenfalls nach der zweiten Staffel abgesetzt, was ich sehr schade fand. Ich finde man hätte die Serie von Anfang an etwas umfangreicher und gewaltiger umsetzen können.
Allerdings muss man sagen, zumindest die Besetzung der Serie war zum Teil schon hochkarätig, so haben allein zwei Schauspieler aus Herr der Ringe/Der Hobbit mitgespielt: John Rhys-Davies (Gimli) als Eventine Elessedil und Manu Bennett (Azog) als mein heißgeliebter Allanon.
Mein Fazit
In allen drei Teilen von Terry Brooks stehen besonders die wahren Antihelden im Mittelpunkt, die jedoch immer tatkräftige Unterstützung von richtigen Helden erhalten. Außerdem geht es vordergründig immer ganz klar um den Kampf Gut gegen Böse und die Rettung der Welt. Charakteristisch ist auch, dass die Protagonisten, also die Antihelden immer eine starke persönliche Entwicklung durchlaufen. Am Ende geht es zwar immer auch um den physischen oder magischen Kampf, aber zur Bekämpfung der bösen Mächte geht es auch immer um einen inneren Kampf mit sich selbst. Erst wenn der innere Kampf der Protagonisten ausgefochten ist, kann auch der Kampf eggen das Böse gelingen.
Es gibt in den Shannara Chroniken so viele tolle und liebenswerte Charaktere. Ich habe wirklich viele ins Herz geschlossen. Jeder Charakter ist einzigartig und individuell und hat eine ganz besondere Rolle in dem Epos. Mein absoluter Liebling ist der Druide Allanon, der ja zum Glück in allen drei Teilen vorkommt. Besonders im letzten Teil mag ich seine Rolle besonders. Die Beziehungen der Charaktere untereinander und damit auch Aspekte wie Loyalität, Treue und Zusammenhalt spielen in jedem Teil eine wichtige Rolle. Dies ist ebenfalls einer der Gründe, weshalb ich diese Reihe so liebe.

Ich liebe die Welt, die Terry Brooks erschaffen hat!!! Ich finde die Idee dieser Zukunftsversion sehr besonders und ich liebe den Detaillreichtum und die vielen verschiedenen Aspekte, die Terry Brooks einfließen lässt. Die Teile geben einem vor allem immer ein gutes Gefühl, obwohl viel Verlust, Kampf und hoffnungslose Aussichten enthalten sind, gewinnt am Ende doch immer das Gute. Trotzdem ist nie vorhersehbar, wie es dazu kommt. Das Ziel wird bei Terry Brooks immer nur über jede Menge Umwege und unerwartete Wendungen erreicht.
Vieles daran erinnert tatsächlich an den Herrn der Ringe, man spürt einfach die Inspiration die Terry Brooks durch Tolkiens Werk gewonnen hat. Aber es ist trotzdem ein ganz eigenes Werk. So kommen zwar viele Aspekte aus Herr der Ringe auch in ähnlicher Form in den Shannara Chroniken vor, doch tragen diese ein ganz anderes Gewand. Ich denke daher, dass alle Tolkien-Fans, wie ich, Freude an den Shannara Chroniken haben werden.

Diesmal fällt es mir schwer drei Worte zu finden, denn mir fallen hundert ein. Aber ich entscheide mich für diese drei:
episch, vielfältig, mitreissend.
Meine Empfehlung
Ich kann dir diese Buchreihe auf jeden empfehlen, wenn du:
- auf High-Fantasy in einem Endzeit-Setting stehst,
- gerne dicke Schinken und umfangreiche Reihen liest,
- ein Herz für typische Antihelden hast,
- Bock auf den klassischen Kampf Gut gegen Böse hast,
- die Serie magst aber viel tiefer eintauchen möchtest.
[…] Zur Rezension der Shannara Chroniken. […]
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[…] Die Shannara Chroniken von Terry Brooks sind definitiv für viele Stunden absolutes Lesevergnügen geeignet. Ich kann jetzt gar nicht genau sagen, wie viele Teile es insgesamt gibt, jedenfalls liegt die Anzahl im zweistelligen Bereich. High-Fantasy mit super liebenswerten Charakteren und einem wunderbar angenehmen und bildhaften Schreibstil. Wer einen kleinen Einblick haben möchte, dem empfehle ich meine Rezi zu den ersten drei Teilen. […]