
Jugenddrama, Entwicklungsroman
dtv
2011
Taschenbuch
282

In dieser Rezension geht es um den rührenden Jugendroman "LOVE YOU HATE YOU MISS YOU" von Elizabeth Scott. Ein Roman über den Umgang mit einem schweren Schicksalsschlag.
Das Jugenddrama „LOVE YOU HATE YOU MISS YOU“ von Elizabeth Scott habe ich im November 2019 gelesen. Daher ist es Teil meiner 100-Bücher-im-Jahr-Challenge.
Klappentext
„Julia ist nicht mehr da. Julia, der umschwärmte Mittelpunkt jeder Party, die alle Schwierigkeiten einfach weglachte. Julia, die aus einem Unterrock ein tolles Kleid zaubern konnte und sich immer in die falschen Typen verliebte. Julia, die Amys beste Freundin war. Warum hat Amy den Unfall überlebt und Julia nicht? In ihrer Verzweiflung beginnt Amy, ihre Gefühle zu Papier zu bringen. Und plötzlich steht die Frage im Raum, was in der Unglücksnacht wirklich geschah … “
Cover
Das Cover wirkt sehr girlie-mäßig. Sowohl von den Farben als auch von den Fotografien her. Ansich für das Genre und Thema nicht unbedingt verkehrt aber ich finde das Cover trotzdem für diesen Roman eher unpassend. Buchrücken und Rückseite sind beide wie die Schrift in Pinktönen gehalten. Die Farbwahl und Gestaltung passt meinem Empfinden nach weder zu der Protagonistin noch zu der Geschichte im Allgemeinen. Das Cover wirkt für meinen Geschmack in Verbindung mit dem Titel eher so als würde es um einen Zickenkrieg zwischen zwei Teenie-Queens gehen. Das ist halt einfach absolut nicht der Fall. Ein etwas ernsteres Cover wäre mir hier lieber.

Allgemein hätte ich ein Buch mit so einem Cover absolut gemieden und hätte es niemals in die Hand genommen. Zum Glück bin ich anhand des Themas/Klappentextes darauf gestoßen und habe es nicht aufgrund des Covers ausgewählt.
Inhalt
Amys Welt ist mit einem Schlag nicht mehr, wie sie war. Nach einem Unfall, der für ihre beste Freundin Julia tödlich endete, während sie mit dem Leben davon kam, steht ihre Welt Kopf. Amy muss eine Therapie machen, ihre Eltern, die sich sonst nur für sich selbst interessiert haben, versuchen nun verzweifelt zu ihr durchzudringen und in der Schule ist sie plötzlich völlig allein. Amy hat ihre engste Bezugsperson verloren und damit auch ein Stück weit sich selbst.
Dieser Roman handelt von Amys Suche nach sich selbst und nach der Wahrheit. Außerdem geht es für sie darum, das Erlebte zu begreifen, zu verarbeiten und zu akzeptieren. Mit all dem tut sie sich natürlich sehr schwer. Sie hat nicht nur ihre beste Freundin verloren, sondern damit auch ihren sicheren Bezugspunkt. Sie ist plötzlich auf sich allein gestellt und muss allein mit dem Verlust und all den Tücken des Heranwachsens zurecht kommen. Dabei geht es um Schuld, um Einsicht, um Vergebung, um Trauer, um Verzweiflung und auch um Hoffnung.
Sprache und Stil
Der Roman besteht sowohl aus Briefen/Tagebucheinträgen, die die Protagonistin an ihre verstorbene Freundin richtet, als auch normalen Erzählungen in der Ich-Form. Die Briefe sind dabei immer zwischen die übrigen Erzählungen gestreut. So erlebt man beim Lesen immer wieder sehr intensiv die Gefühle der Protagonistin gegenüber ihre Freundin und auch wie diese sich im Laufe der Geschehnisse verändern. Außerdem zeigen sich auch sehr schön die Unterschiede zwischen dem, was die Protagonistin denkt und dem, was sie anderen gegenüber zugibt.
Insgesamt ist der Roman in einem modernen Jugendstil geschrieben. Die Schreibweise ist somit eher locker und so gut zu lesen.
„Erwachsenwerden heißt letztlich nichts anderes, als zu begreifen, dass niemand kommt und alles in Ordnung bringt. Niemand kommt und rettet dich.“
Elizabeth Scott, LOVE YOU HATE YOU MISS YOU
Die Autorin
Elizabeth Scott kommt ehemals aus Süd-Virginia. Mehr Infos zu ihr findet ihr z. B. auf ihrer Autorenseites des dtv. Eine Übersicht über all ihre Bücher gibt es zum Beispiel bei lovelybooks. Da ich den Schreibstil mag, werde ich vermutlich nochmal ein Buch dieser Autorin lesen. Wenn, dann werdet ihr es hier definitiv erfahren 😉
Mein Fazit
Dieser Roman hat mich wirlich sehr berührt. Ich konnte mich absolut in die junge Protagonistin einfühlen, die mit all den Schwierigkeiten des Heranwachsens zu kämpfen hat: Familiären Konflikten, Selbstzweifeln, Schuldgefühlen, Unsicherheiten. Viel schlimmer ist da natürlich noch der Verlust ihrer besten Freundin. Ich finde die Darstellung der Protagonistin sehr authentisch und glaubhaft, ich habe sofort eine Verbindung zu ihr hergestellt. Dementsprechend habe ich während ihrer emotionalen Achterbahnfahrt in diesem Buch mitgefühlt und gehofft.

Ich mag Romane sehr gerne, die sich mit der pyschischen und mentalen Entwicklung eines Menschen beschäftigen, vor allen Dingen, wenn diese sich aus einer schweren Lage herausmanövrieren müssen. Solche Romane sind meist voll aus dem Leben gegriffen. Bei „Love you Hate you Miss you“ ist das definitiv der Fall. Ich finde die Geschichte wahnsinnig gaubhaft und echt. Mich hat sie jedenfalls absolut überzeugt. Ich würde dieses Buch definitiv noch einmal lesen.
Meine drei Worte, die dieses Buch m. M. n. am Besten beschreiben, lauten:
aufwühlend, intensiv, bekehrend
Meine Empfehlung
Ich kann dir dieses Buch definitiv empfehlen, wenn du …
- gerne Jugenddramen liest,
- Romane magst, in denen die Protas eine innere Entwicklung durchmachen,
- dich durch die intensive Befassung mit Themen wie „Tod, Verlust und Schuld“ nicht getriggert fühlst!!!!
Nun würde mich noch interessieren: Hast du das Buch bereits gelesen? Wie hat es dir gefallen? Oder hast du vor, es zu lesen? Wie hat dir meine Rezension gefallen? Schreib mir doch deine Meinung gerne in die Kommentare 🙂