Buchvorstellungen Jugendroman

NICHTS von Janne Teller

Nichts - was im Leben wichtig ist Book Cover Nichts - was im Leben wichtig ist
Janne Teller
Jugendroman
Hanser
2000
Taschenbuch
140

Rezension zu "Nichts - Was im Leben wichtig ist" von Janne Teller, einem Jugendbuch über die Bedeutung im Leben.

Den Jugendroman „Nichts“ von Janne Teller habe ich anfang November gelesen. Es zählt somit zu meiner 100-Bücher-im-Jahr-Challenge.


Klappentext

„Ist das da draußen im Sägewerk etwa nicht die Bedeutung?“ Sofie starrte Frederik so lange in die Augen, bis er den Blick senkte und nickte. „Wenn wir die Bedeutung aufgeben, ist nichts übrig!“ Nichts! Gar Nichts! Niente!

„Sind wir uns einig?“ Sie sah uns einen nach dem anderen an, schien mehr denn je zu brennen. „Ist die Bedeutung nicht wichtiger als alles andere?“

Natürlich“, sagte Ole.

Wir anderen nickten und murmelten unsere Zustimmung.

/…/

Wir hätten aufhören sollen, bevor es so weit gekommen war. Jetzt war es irgendwie zu spät, auch wenn ich tat, was ich konnte.


Cover

Nichts - was im Leben wichtig ist - Janne Teller

Das Cover ist passend zum Titel schlicht gehalten, denn es zeigt: Nichts. Abgesehen natürlich von den üblichen Infos wie Titel und Untertitel usw. Auf dem Bild ist es nicht so gut zu erkennen aber das Wort NICHTS zieht sich wie ein Relief senkrecht über das gesamte Cover.

Ich denke, für den Titel ist das Cover ist recht passend gewählt. Außerdem hat es bei mir zumindest die Neugierde geweckt.


Inhalt

In diesem Roman geht es um die Klasse 7A an einer Schule in Tæring. Einer der Schüler Pierre Anthon verlässt unerwartet die Schule, da, wie er verkündet, nichts irgendetwas bedeutet. Lange Zeit tyrannisiert er die anderen Schüler*innen auf ihrem Weg zur und von der Schule zurück. Er sitzt auf einem Pflaumenbaum und ruft ihnen allerlei zu, was ihnen ihre Bedeutungslosigkeit aufzeigen soll.

Die anderen Schüler*innen ärgern sich, denn natürlich wollen sie nicht bedeutungslos sein. So beginnen sie Gegenstände zusammenzutragen, die für sie Bedeutung haben. Dabei übertreten sie allmählich die Grenzen zwischen dem, was man von anderen zu Geben verlangen kann und was nicht. Der Berg der Bedeutung wächst und obwohl die Schüler*innen immer zuversichtlicher werden und immer extremer in ihrem Bestreben nach Bedeutung, können sie Pierre Anthon nicht von ihrer Bedeutung überzeugen.


Sprache und Stil

Der Roman wird in der ersten Person aus Sicht der Schülerin Agnes in der Vergangenheitsform erzählt. Die Schreibweise ist recht einfach, mit überwiegend kurzen Sätzen. Einige Sätze sind abgehackt, es kommt oft zu Wiederholungen bestimmter Worte oder zu Steigerungen. Der Text hat dadurch stwllenweise etwas lyrisches.

Ansonsten wirkt die Sprache für meinen Geschmack etwas altbacken, ich weiß nicht genau, ob das an der Übersetzung liegt, an dem dänischen Sprachgebrauch oder daran, dass das Buch von 2000 ist. Jedenfalls wirkt es teilweise etwas gestelzt.

Ich kann fast nicht erzählen, was Sofie abliefern sollte. Es war etwas, worauf nur ein Junge kommen konnte, und es war so eklig und widerwärtig, dass fast alle ein gutes Wort für sie einlegten. Sie selbst sagte nicht viel, nur Nein und Nein und Nein, und sie schüttelte den Kopf und zitterte am ganzen Körper. Der große Hans kannte keine Gnade.

Janne Teller, Nichts

Mein Fazit

Ja, wie soll ich meine Meinung zu diesem Buch am besten ausdrücken? Die Idee hinter dem Buch fand ich zunächst gut. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen, dass mir dieser Roman einfach absolut gar nicht gefällt. Ich mochte weder den Schreibstil, noch die Geschichte. Es hat mich weder berührt noch zum Nachdenken angeregt. Tatsächlich habe ich mich an vielen Stellen geärgert, an anderen den Kopf geschüttelt.

Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wieso man so etwas für junge Menschen schreibt. Es gibt darin viel Gewalt und Verstörendes, das meiner Meinung nach nicht richtig behandelt wird. Dinge passieren einfach und werden so hingenommen, Verhalten wird nicht hinterfragt und hat keine wirklichen Konsequenzen. Die Bedeutungslosigkeit des Lebens wird in ihrer Gänze ausgebreitet, ohne dass es eine Gegenposition gibt. Es wird zwar versucht zu beweisen, dass doch etwas Bedeutung hat, doch dieser Versuch schlägt fehl und gilt damit als gescheitert. Das finde ich im Großen und Ganzen sehr trostlos und enttäuschend.

Ich hatte irgendwie erwartet, dass die Geschichte eine Wendung annimmt, in der deutlich wird, dass es sehr wohl etwas von Bedeutung gibt im Leben. Doch es kommt maximal zu einem kleinen Schwenker in diese Richtung. Mir fällt abschließend dazu ein: Makaber, negativ, gewalthaltig. Ich würde dieses Buch definitiv nicht noch einmal lesen und es auch keinen jungen Menschen empfehlen.

Ich muss dazu sagen, dass es mir absolut nicht gefällt ein Buch schlecht zu bewerten. Jedes Buch hat seine Berechtigung und hat einen langen Prozess durchlaufen. Dieser Aspekt allein verdient eine Würdigung. Daher tut es mir wirklich leid, dass meine Bewertung so schlecht ausfällt, aber hier geht es eben um meine subjektive Empfindung und die möchte ich auch nicht beschönigen.


Meine Empfehlung

Geschmäcker sind unterschiedlich, daher ist dieser Roman sicherlich für den einen oder die andere lesenswert. Mir fällt es schwer, eine Empfehlung dazu auszusprechen, daher lasse ich es einfach.

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(1) Kommentar

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