
Dystopie, Zombie-Apokalypse
Heyne
2010 - 2017
Taschenbuch
335 - 495

In dieser Rezension wagen wir uns in die Welt der Zombies. In Tagebuch der Apokalypse von J. L. Bourne geht es um einen Offizier, der während einer Zombie-Apokalypse um sein Leben kämpft.
Ein neuartiger Virus geht um. Menschen beginnen sich merkwürdig zu verhalten. Hier und dort hört man Gerüchte und du hast das drängende Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt – die Apokalypse beginnt.

„Tagebuch der Apokalypse“ war Teil meines Mai-Rückblickes in meiner 100-Bücher-im-Jahr-Challenge.
Übersicht
Klappentexte
„An alle Überlebenden!
Das ist das handgeschriebene Tagebuch eines Mannes, der durch die zerstörten und verlassenen Städte streift – auf der Flucht vor dem Grauen, das über die Menschheit gekommen ist.
Das Tagebuch eines Mannes, der die Zukunft der Zivilisation in Händen hält …
Seid ihr stark genug es zu lesen?“
Cover

Die Cover sind alle ähnlich gestaltet, so dass der Wiedererkenungswert sehr hoch ist. Auf allen sind Alltagsgegenstände abgebildet, die mit Blut bespritzt sind. Eine Metapher dafür, dass in der Zombie-Apokalypse Blutvergießen und Gewalt zum Alltag gehören. Ansonsten sind die Cover recht harmlos gestaltet und geben noch keine konkreten Hinweise darauf, was den Leser erwartet. Die Hintergründe sind bei jedem Teil in einer unterschiedlichen Farbe gehalten. Ich mag den leichten Retrostyle sehr gerne.
Inhalt
Es ist der 01. Januar. Unser Protagonist, ein Offizier im Heimaturlaub, beschließt das neue Jahr mit dem Schreiben eines Tagebuches zu beginnen. Die zu Anfang recht banalen Beschreibungen seines Alltages werden bald von merkwürdigen Erlebnissen durchzogen. Der Offizier bemerkt schnell, dass irgendetwas nicht stimmt und trifft frühzeitig Vorbereitungen, beschafft Vorräte und sichert sein Zuhause für eine längere Verbarrikadierung. Kurz darauf geht sie los: Die Apokalypse. Ein in China ausgebrochene Virus hat sich schnell über die gesamte Welt ausgebreitet. Die Infizierten werden zu seelenlosen, menschenfressenden Untoten.
Nachdem die Zombies allmählich sein Viertel überrennen und die Umgebung immer gefährlicher wird, beschließt der Protagonist gemeinsam mit seinem Nachbarn John und dessen Hündin Annabelle zu fliehen. Zusammen schaffen sie es zu einem Flugplatz und sichern sich dort eine kleine Flugmaschine. Als das Militär, der überlebenden Bevölkerung mitteilt, dass ein nuklearer Vernichtungsschlag gegen die Untoten geplant ist, welcher sich auf mehrere große Städte konzentriert, sind der Protagonist und John gezwungen mit dem Flugzeug in eine sichere Zone zu flüchten. Auf ihrer Suche nach einem sicheren Zufluchtort retten die beiden mehrere Überlebende, die sich ihnen anschließen.
In den Fortsetzungen spielt vor allem das restliche US-Militär eine große Rolle und es stehen verschiedene Kampftruppen und -einsätze an, durch die versucht wird den Ursprung der Zombiekatastrophe zu finden und zu eliminieren. Aber auch persönliche Herausforderungen und Probleme gilt es für den später als Kilroy bezeichneten Hauptprotagonisten und seine Freunde zu bewältigen.
Sprache und Stil
Die ersten beiden Teile sind vollständig als Tagebuch geschrieben. Die Kapitel werden mit Tag und Uhrzeit eingeleitet und die Texte sind mit „handschriftlichen“ Markierungen, Unterstreichungen und auch Zeichnungen versehen. Das Tagebuch berichtet vollständig aus der Sicht des Hauptprotagonisten (aka Kilroy).
Im dritten Teil ändert sich die Erzählweise und die Fortsetzung wird durch einen übergeordneten Erzähler vorgenommen, wobei jeweils unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden. Kilroy steht hierbei dann nicht mehr im Fokus der Erzählung.
Der vierte Teil ist wieder in Tagebuchform verfasst bzw. aus der Ich-Perspektive des Hauptprotagonisten. Allerdings hat die Erzählweise nicht mehr allzu viel von einem Tagebuchbericht.
Insgesamt sind die Romane stark von militärischer Sprache unterwandert, was es mir als absoluter Anti-Militär-Mensch teilweise etwas erschwert hat, bzw. mich teilweise etwas angenervt hat. So kommt es immer wieder zu seitenlangen Beschreibungen irgendwelcher Waffen oder Kampfstrategien oder Militärpläne usw.
„Die Lage ist katastrophal. Ich blute zwar nicht mehr, aber mir ist vom Blutverlust noch schwindlig. Sie müssen mitten in meinem letzten Eintrag durchgebrochen sein. Dass sie durch den Zaun waren, merkte ich erst um 14.45 Uhr, aber da war es schon zu spät. Wir sahen sie. Der Zaun war auf einer Länge von hundert Metern niedergetrampelt, und sie strömten wie Rennameisen auf den Flugplatz.“
15. Februar 22.43 Uhr, Tagebuch der Apokalypse, J. L. Bourne
Mein Fazit

Ich habe Tagebuch der Apokalypse bereits 3 Mal als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von meinem absoluten Lieblingssprecher (neben Simon Jäger) David Nathan. Nun musste ich die Reihe auch unbedingt als Buch erwerben und lesen.
Wie bereits erwähnt, bin ich nicht so sehr ein Militärfan und kann erst recht dem amerikanischen Patriotismus nicht viel abverlangen. Aber ungeachtet dessen, finde ich die Vision von J. L. Bourne trotzdem mega spannend. In den meisten Zombie-Büchern/- Filmen/ – Serien scheint es einfach gar keine Regierung und kein Militär mehr zu geben. Die Überlebenden sind scheinbar von Anfang an auf sich allein gestellt. Bei J. L. Bourne existieren bis zum Schluss noch Reste des Militärs und der Regierung, die sich versucht gegen die Bedrohung durchzusetzen und das von der Welt zu retten, was noch übrig ist. (Auch wenn das nicht immer so erfolgreich verläuft).
Abgesehen davon mag ich den Hauptprotagonisten, später Kil, sehr gerne. Ich kann gar nicht genau sagen wieso, aber ich finde ihn sehr authentisch. Er ist so ehrlich und versucht trotz aller Widrigkeiten weiterhin das richtige zu tun. Ich mag es, wie sich die kleine Gruppe Überlebender, die Kil und John im Laufe des ersten Buches gerettet haben, allmählich zu einer Art Familie zusammenschließt.
Für wen ist die Reihe empfehlenswert?
Ich kann dir diese Reihe auf jeden Fall empfehlen, wenn du …
- auf Zombies stehst,
- auf Dystopien und postapokalyptische Romane stehst,
- interessiert bist an militärischen Manövern und Taktiken,
- auf der Suche nach einem Roman mit männlichem Protagonisten bist,
- keinen Wert auf allzu viel Romantik legst.
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