Buchvorstellungen Thriller

Wie auf Sand von Valeska Réon

Wie auf Sand Book Cover Wie auf Sand
Valeska Réon
Thriller
A. P. P. Verlag
2019
Ebook
201

Ein besonderer Thriller mit viel Tiefgang, in der Valeska Réon auch sehr persönliche und emotionale Themen behandelt.

Das Ebook „Wie auf Sand“ von Valeska Réon habe ich als Rezensionsexemplar von der Autorin erhalten und bereits im Dezember 2019 gelesen. Nun folgt endlich meine Rezension.

Klappentext

„Fassungslos steht Maren am Grab ihres Klassenkameraden. Andreas wurde im Keller gefunden, an seinem Gürtel erhängt. War es wirklich Selbstmord?
Beim Leichenschmaus trifft sich die alte Clique aus Schulzeiten wieder. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, und mehr und mehr setzt sich aus all diesen Puzzlesteinchen ein komplett neues Bild zusammen: Andreas war ein psychotischer Sadist, der viele Feinde hatte. Doch derjenige, der allen Grund hatte, ihn abgrundtief zu hassen, ist seit zwölf Jahren tot.
Maren begibt sich auf eine Spurensuche, die zu Sünden zurückführt, welche schon lange begraben schienen, aber doch lebendiger sind denn je …“


Cover

Das Cover ist schlicht und zeigt eine Frau auf einem Steg, vermutlich in Hamburg. Es ist sehr neblig, sodass es aussieht als würde die Frau ins Nichts laufen oder eben im übertragenen Sinne ins Unbekannte. Ich finde das Cover daher sehr passend gewählt auch wenn ich bei dem Titel auch etwas Sandiges toll gefunden hätte.


Inhalt

Wie der Klappentext bereits verrät, geht es in diesem Thriller um eine Schulclique, die Jahrzehnte später wieder zusammentrifft, um einen der ihren zu beerdigen.

Der ungeklärte Todesfall wirft unter den ehemaligen Freunden einige Fragen auf und es wird ziemlich schnell klar, dass ein dunkles Geheimnis seinen Schatten auf die Gruppe wirft.

Maren ist sich sicher, dass hinter Andreas Tod mehr steckt und versucht das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu lösen. Dabei erhält sie unerwartet Hilfe von der geheimnisvollen neuen Frau eines ihrer alten Schulfreunde, Lea. Je mehr Maren forscht, desto klarer wird: Fast jeder ihrer Freunde könnte als Mörder von Andreas in Frage kommen …

Dieser Roman ist mehr als ein Thriller, neben dem rätselhaften Todesfall steckt darin noch eine weitere, sehr persönliche Entwicklungsgeschichte. In der geht es um die Suche nach sich selbst, um das Loslassen der Vergangenheit und das Aufblühenlassen der wahren Persönlichkeit.

Der Roman gliedert sich in drei Teile, die verschiedene Zeiträume abdecken. So wird der*die Leser*in zur Auflösung der Hintergründe im zweiten Teil mit in die Vergangenheit genommen, während der erste und abschließende Teil in der Gegenwart stattfinden.

Viele Extras runden das Buch ab, so versteckt sich darin beispielsweise ein Teil des Kinderbuches „Charlotte Innendrin“ 😉 An den Epilog schließen sich zudem noch zwei weitere Extratexte, die quasi einen Einblick geben á la „wie es weiterging …“.


Sprache und Stil

Wie bereits erwähnt gliedert sich der Roman in mehrere Teile, in denen unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden. Der erste sowie letzte Teil werden aus der Sicht von Maren in der dritten Person erzählt. Durch die recht unwissende, etwas naive Maren bleibt man beim Lesen ebenfalls ziemlich ahnungslos. Im zweiten Teil findet dann ein Perspektivwechsel statt und wir begleiten eine andere Person durch ihre ganz persönliche Geschichte. Die Erzählung erfolgt hierbei in der ersten Person und beschreibt intensiv die Gedanken- und Gefühlswelt.

Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr angenehm und authentisch, besonders die unterschiedlichen Sprachstile und Dialekte bei der direkten Rede verschiedener Charaktere.


Zitate

  • Zitat - Wie auf Sand
  • Zitat - Wie auf Sand
  • Zitat - Wie auf Sand
  • Zitat - Wie auf Sand
  • Zitat - Wie auf Sand
  • Zitat - Wie auf Sand

Die Autorin

Valeska Réon ist eines der Pseudonyme der deutschen Schriftstellerin Michaela Marwich. Neben Wie auf Sand hat Valeska Réon bereits eine Vielzahl weiterer Thriller heraugebracht wie z. B. Töte mich oder Vererbte Lügen.

Ihre 2012 veröffentlichte Autobiographie Blumen für ein Chamäleon wird derzeit sogar verfilmt und noch in diesem Jahr unter dem Titel VALESKA im Kino zu sehen sein.

Mehr zu Valeska Réon:

Website | Wikipedia (Michaela Marwich) | Facebook | Instagram


Mein Fazit

Schon der Prolog gleicht einem Sprung ins kalte Wasser. Der Prolog hat mich sofort gepackt und einmal kurz durchgerüttelt. Und mir war sofort klar: OK, hier geht es nicht um irgendeinen Thriller. Wirkt der erste Teil im Vergleich zum Prolog wieder regelrecht harmlos und gibt einem das Gefühl doch einen „gewöhnlichen“ Thriller zu lesen, kommt beim zweiten Teil dann prompt der zweite Sprung. Dieser wird noch kälter und noch tiefer.

Der zweite Teil erzählt eine bewegende, hoch emotionale Geschichte und hat sich wie ein ganz eigenes Buch angefühlt. Mehr als einmal musste ich schwer schlucken, aber es gab auch Momente zum schmunzeln oder auch zum Augen verdrehen. Eine bunte Geschichte mit Ups und Downs und einer wunderbaren Botschaft: #beyoubetrue

Der dritte Teil schließlich hat mich dann wieder aus dieser tiefgründigen und emotionalen Geschichte herausgezogen und in die Gegenwart katapultiert. Wie kurz nach dem Aufwachen, musste ich mich erstmal entsinnen, „wo“ und „wann“ ich mich gerade befinde. Nach und nach wurde mir wieder bewusst, dass ich einen Thriller lese und es da ja eigentlich um einen ungewöhnlichen Todesfall ging und um die Frage, was passiert ist.

Insgesamt hat mich dieser Roman auf eine wahnsinnig intensive, spannende und emotionale Reise mitgenommen von der wir, wie ich finde, alle etwas lernen könnten. Eine Reise, die wir in unterschiedlicher Intensität alle irgendwie durchmachen. Eine Reise zu uns selbst. Ich bin dankbar diese Reise der Gedanken und Gefühle miterlebt haben zu dürfen. Eine Reise, die weit über alles hinaus geht, was ich selbst erlebt habe. Eine Reise gleich einer Metamorphose. Auch ich habe mich nach dem Lesen ein wenig wie neugeboren gefühlt, ein wenig mehr wie ich selbst.

Einziges Manko: Das Ende kam mir etwas zu plötzlich. Es wurden ziemlich viele Informationen und Abschlüsse schnell hintereinander abgehandelt und einiges davon war mir zu schnell „zu gut“. Ein paar Sachen, die für mich nicht so schnell hätten bereinigt sein dürfen … aber das ist persönliches Empfinden.

Meine drei Worte zum Thriller:

beklemmend – erlösend – kunterbunt


Meine Empfehlung

Ich kann dir dieses Buch empfehlen, wenn du …

  • auf Thriller der besonderen Art stehst,
  • gerne persönliche Entwicklungs- und Wandlungsgeschichten liest,
  • dich nicht vor emotionalen Achterbahnfahrten und psychisch belastenden Themen scheust.

Nun würde mich noch interessieren: Hast du das Buch bereits gelesen? Wie hat es dir gefallen? Oder hast du vor, es zu lesen? Wie hat dir meine Rezension gefallen? Schreib mir doch deine Meinung gerne in die Kommentare 🙂

(1) Kommentar

  1. […] ich bereits „Wie auf Sand“ von Valeska Réon rezensieren durfte, hat mir die Autorin auch ihr neues Buch Der […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.